1. Trimesterscreening 11+4 bis 13+6 SSW, Optimal 13+0 SSW

Der Ultraschall in der 13-14 Schwangerschaftswoche hat sich zur wichtigsten Ultraschall-Untersuchung in der Schwangerschaft entwickelt. Ca. 50% der Kinder mit Down-Syndrom werden von Frauen geboren, die jünger als 35 sind.

Das 1. TRIMESTERSCREENING macht eine frühzeitige Diagnose von manchen Entwicklungsstörungen – sowohl chromosomalen als organischen – möglich.

  • Momentan sind mindestens 25% der Schwangeren über dem 35. Lebensjahr. Nach einer Fruchtwasseruntersuchung bei jeder Schwangeren in dieser Gruppe, würden wir „nur“ 50% der Kinder mit einer Trisomie entdecken.
  • Mitte der 80er wurde der Triple-Test mit E3-AFP-HCG-Bestimmung und Risikoberechnung für Chromosomenstörungen eingeführt: die Entdeckungsrate für Down-Syndrom beträgt 50-70%.
  • Mitte der 90er wurde das 1. TRIMESTERSCREENING eingeführt, mit Nackenfaltenmessung (NT) – 75%, zusätzlich mit f-ß-HCG und PAPP-A-Bestimmung 85 bis 90 %, seit 2001 zusätzlich mit Nasenbeinmessung (NB) über 95% Entdeckungsrate.

Auch als Mitglied der FMF-Fetal Medicine Foundation – Deutschland, führen wir das erweiterte
1. TRIMESTERSCREENING nach den Richtlinien des FMF -London/England durch.

Wir verfügen über die Lizenzen für Nackenfalten- (NT), Ductus Venosus- (DV), Nasenbein- (NB), Trikuspid- (TR) Messungen und Präeklampsie-Screening. Wir führen intern die Risikoberechnung für Trisomie 21, 18 und 13 und Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) / Wachstumsretardierung durch.

Im Rahmen der Untersuchung ist Folgendes vorgesehen:

  • SSL, Scheitel-Steiß-Länge.
  • Messung Kopf- und Bauchdurchmesser, Knochen.
  • Dopplerblutflussmessung der Nabelschnurarterien und der uterinen Gebärmuttergefäßen
  • Nackenfaltenmessung (NT). Der übliche Wert liegt zwischen 1,0 und 2,5 mm, ist grenzwertig mit 2,1 mm in der 12 Schwangerschaftswoche, mit 2,7 mm in der 14 Schwangerschaftswoche. Eine auffällige NT-Entwicklung kann auf Herzfehler, Störungen im Brustkorb- (Thorax) Bereich, Chromosomenstörungen, Krankheiten des Nerven- und Muskelsystems, kindliche Anämie (Blutarmut), kindliche Infektion hinweisen.
  • Nasenbeinmessung (NB). Schon 1866 fiel es Prof. Down auf, dass mongoloide Kinder ein flaches Gesicht und eine kleine Nase haben. Diese Feststellung wurde 2001 in die Diagnostik neu aufgenommen. Das NB fehlt bei bis zu 60% der Kinder mit Trisomie 21 , aber auch bei 1 bis 3% der Kinder ohne Chromosomenstörung.
  • Trikuspidflussmessung (TR) – Blutflussmessung über die rechte Herzklappe zwischen Kammer und Vorhof. Ca. 55% der Kinder mit Trisomie 21 zeigen eine auffällige TR-Messung, aber auch 1% der chromosomal unauffälligen Kinder.
  • Herzdiagnostik. Mittels hochauflösender Farbdopplersonographie versuchen wir gravierende Herzfehler und Blutflussstörungen herauszufinden.
  • Organkontrolle: u. a. Schädel- und Gehirnstruktur, Rückenbereich, Bauchraum, Magen, Nabelschnuransatz, Nieren, Nierenbecken, Blase, Brustkorb (Thorax)-Bereich, Zwerchfell, Beine, Arme, Hände, Füße und Gesicht.
  • f-ß-HCG-, PAPP-A- und PIGF-Bestimmung.

Diese Diagnostik bietet eine wertvolle Übersicht der kindlichen Entwicklung. Sämtliche Daten führen zu einer individualisierten Risikoberechnung für Trisomie 13, 18 und 21 und Präeklamsie/Wachstumsretardierung.

Die Untersuchung ist sehr hilfreich bei der Entscheidung, ob eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht wird. Nur nach einer Fruchtwasseruntersuchung kann eine Störung der Chromosomenstruktur ausgeschlossen werden.

Die Ultraschalluntersuchung dauert ein bis zwei Stunden.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass das 1. TRIMESTERSCREENING kein Bestandteil der regulären Vorsorgeuntersuchungen ist. Die Kosten für die Beratung, Ultraschall- und Laboruntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht übernommen und zählen somit zu den kostenpflichtigen Privatleistungen.

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Dr. Johan Mertens