Verhütungsmethoden

Fast 40 Jahre lang bietet die Natur Ihnen die Möglichkeit Kinder zu gebären. Geplant oder ungeplant.

Ob Sie verhüten, wie lange und wie Sie verhüten ist Ihre persönliche Entscheidung. Die ausgewählte Verhütungsmethode ist sehr individuell und ebenfalls von der Lebensphase abhängig. Sie haben eine große Auswahl, eine fachkundige Beratung bei Ihrer Entscheidung ist erforderlich. Wir erläutern und besprechen zusammen mit Ihnen, ob eine Antibabypille, Minipille, Mirenaspirale, Kupferspirale, Sterilisation, mechanische Verhütung oder Implanonimplantat, Depotpräparate, Kalendermethoden für Sie geeignet sind und mit Ihren Vorstellungen übereinstimmen.

Die Verhütung wird bis zum 22. Geburtstag von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Ab dem 23. Lebensjahr wird die Verhütung privat bezahlt.

Die Qualität, die Sicherheit einer Verhütung wird im Pearl-Index (P.I.) ausgedrückt: wenn 100 Frauen in einem Jahr eine Kontrazeption benutzen, wird angegeben, wie viel davon trotz der Verhütungsmethode schwanger werden. Eine Übersicht bieten wir Ihnen an.

1) HORMONELLE KONTRAZEPTION

Östrogen – Gestagen – Kombination

Vaginalring:
Der Kunstoffring mit einer niedrig dosierten Östrogen – Gestagen – Kombination wird für 3 Wochen in die Scheide eingeführt. Nach einer Woche „Ringpause“ wird ein neuer Ring eingeführt.

Verhütungspflaster:
Niedrigdosiertes Hautpflaster mit Östrogen – Gestagen – Kombination.

Pille:
täglich werden Östrogen und Gestagene über 21 Tage eingenommen. Hier gehören auch die 1-, 2-, 3-Stufenpräparate. Es sind die Mikropillen mit 20-30 ug Äthinylöstradiol. Sie werden auch bei Periodenbeschwerden, PMS und Hyperandrogenämie eingesetzt.

Mono-Gestagen ohne Östrogen

Dreimonatsspritze (P.I.0.3-2.9), Implanonimplantat unter der Haut am Oberarm (P.I.0.00001) für 3 Jahre, Minipille (P.I.0.4). Diese Präparate verhindern der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Vorteil ist ein (fast) Ausbleiben der Periodenblutung. Ein Nachteil findet sich in der Neigung zu Zwischen-Blutungen. Diese Methoden sind sehr interessant für Frauen über 35 Jahren, bei Nikotinabusus, Bluthochdruck, Diabetes, bei Patientinnen mit Thrombose-Risiko und kardiovaskulärer Belastung und bei stillenden Frauen.

2) IUP (IUD): INTRA-UTERIN-PESSAR

Kupferspirale:
für 3 Jahren (P.I. 0.3-2.1)

Mirena-IUS mit Gestagenzusatz (Kyleena-Jaydess):
für 3-5 Jahren; kaum bzw. keine Periodenblutung nach vorübergehenden Blutungsstörungen über 4 Wochen bis 3 Monaten

3) BARRIEREMETHODEN

Kondom
Frauenkondom
Scheidendiafragma
Portiokappe

werden kaum noch benutzt, sind manchmal „umständlich“, nicht zuverlässig

4) KALENDERMETHODE (P.I. 15-35)

Periodisch Enthaltsamkeit:
5 Tage vor und 2 Tage nach Ovulation (Eisprung) werden zu den fruchtbaren Tagen gerechnet.

Temperaturmethode:
die Temperatur wird täglich vor dem Aufstehen gemessen. Eine Erhöhung von 0.5-1.0 Grad lässt eine Ovulation vermuten. Dementsprechend werden die fruchtbaren Tagen festgelegt.

Methode nach Knaus-Ogino (Rythmusmethode):
der 1. fruchtbare Tag = kürzester Zyklus minus 17-18 T., letzter fruchtbarer Tag = längster Zyklus minus 13-11 T.

Die kontrazeptive Sicherheit dieser Methoden ist nicht zuverlässig.

5) STERILISATION

Bei der Frau:
wird operativ mit Bauchspiegelung der Eileiter links und rechts durchtrennt. Die Operation wird unter Vollnarkose ambulant durchgeführt. Die Kosten werden von der Krankenkasse nicht übernommen. Die Operation ist nach vorausgegangenen Bauchoperationen nicht immer ratsam. Die Operation kann auch im Rahmen eines Kaiserschnitts gemacht werden.

Beim Mann:
wird die Sterilisation vom Urologen durchgeführt. Wir können Ihnen einen Kollegen empfehlen.

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Dr. Johan Mertens